29.10.2025

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El Fasher in akuter Not: Zivilbevölkerung braucht dringend Schutz und Hilfe

Die Situation in der Stadt El Fasher in Darfur spitzt sich dramatisch zu. Islamic Relief erhält über Mitarbeitende vor Ort erschütternde Berichte über hohe Opferzahlen, extreme Gewalt und großes menschliches Leid. Seit über 18 Monaten ist die Stadt abgeriegelt – Hilfslieferungen gelangen kaum hinein, und die Versorgungslage ist vollständig zusammengebrochen. Wohnhäuser, Kliniken, Schulen und religiöse Einrichtungen wurden mehrfach angegriffen und zerstört. Der humanitäre Zustand ist lebensbedrohlich.
Viele Familien haben kaum noch etwas zu essen oder Medikamente. Die letzten Vorräte sind aufgebraucht. Gemeinschaftsküchen und lokale Initiativen versuchen weiterhin, Menschen zu versorgen, doch ihnen fehlen zunehmend Ressourcen und sie sind bei ihrer Arbeit stark gefährdet.

Sudan

Schätzungen zufolge konnten bereits Zehntausende die Stadt verlassen. Dennoch sitzen rund 250.000 Menschen weiterhin in El Fasher fest – ohne sichere Fluchtwege und in ständiger Angst um ihr Leben.

„Wir brauchen Schutz – jetzt!“

Das internationale Netzwerk von Islamic Relief ruft Regierungen weltweit dazu auf, sich mit Nachdruck für einen sofortigen Waffenstillstand einzusetzen, humanitären Zugang zur Stadt zu ermöglichen und Zivilpersonen eine geschützte und würdevolle Ausreise zu gewährleisten. Während immer mehr Menschen versuchen, der Gewalt zu entkommen, bereiten sich die Teams von Islamic Relief in Zentral-Darfur auf die Ankunft weiterer Geflüchteter vor. In den Gesundheits- und Ernährungseinrichtungen der Organisation wurden in den vergangenen Monaten bereits viele Familien aufgenommen, die aus El Fasher und angrenzenden Gebieten geflohen sind – oft völlig entkräftet, unterernährt und schwer traumatisiert.
Zahlreiche Betroffene berichten von langen Fußmärschen, Angriffen entlang der Wege und geplünderten Ortschaften. Viele mussten Familienmitglieder zurücklassen und wissen nicht, ob sie noch leben.

El Fasher

Lageeinschätzung von Islamic Relief vor Ort

Shihab Mohamed Ali, Programmleiter von Islamic Relief Sudan, schildert die Lage wie folgt:

Wir rechnen in den kommenden Tagen mit einer zunehmenden Zahl von Menschen, die aus El Fasher zu uns fliehen. Die Situation dort ist kaum auszuhalten. Einige unserer Mitarbeitenden haben Verwandte in der Stadt, aber seit mehreren Tagen gibt es aufgrund der unterbrochenen Kommunikationswege keinerlei Nachricht von ihnen. Es existieren so gut wie keine sicheren Routen, um die Stadt zu verlassen. Dennoch versuchen viele Menschen aus purer Verzweiflung zu fliehen, oft bei Nacht oder indem sie Geld bezahlen müssen, das sie eigentlich nicht besitzen. Die Zivilbevölkerung braucht dringend Schutz, und Hilfsorganisationen müssen die Menschen endlich erreichen können.

Islamic Relief hilft bereits – doch Unterstützung wird dringender denn je gebraucht

Islamic Relief betreibt in Zentral-Darfur aktuell 12 Ernährungszentren, 10 Gesundheitsstationen und zwei mobile Kliniken, die sogar abgelegene Regionen wie das Jebel-Marra-Gebirge erreichen. Seit Beginn des Konflikts im April 2023 konnte die Organisation mehr als 1,2 Millionen Menschen mit Lebensmitteln, Trinkwasser, medizinischer Hilfe und anderen wichtigen Leistungen unterstützen.

Doch das reicht noch lange nicht aus. Täglich erreichen uns neue Hilferufe. Ohne zusätzliche Unterstützung können wir nicht mehr Menschen erreichen, die jetzt dringend Hilfe brauchen. Mit Ihrer Spende können wir Leben retten – jede Hilfe zählt.

Sudan El Fasher