Kaffara und Fidya

Kaffara und Fidya

Kaffara und Fidya

Was ist Kaffara?

Kaffara (Kaffarah) ist eine Leistung, die als Sühne für einen Fehler oder eine Sünde getätigt wird. Mit der Tauba gleicht sie die Sünde entsprechend der vorgegebenen Kaffara aus. Die Tauba ist die Reue beziehungsweise Umkehr von dieser Sünde. Dies kann je nach Sachverhalt auf verschiedene Arten und Weisen verfolgen. Es gibt viele Situationen, in denen die Kaffara für Muslime vorgeschrieben ist.

Die Kaffara kann beispielweise durch Fasten oder die Speisung und Bekleidung von Menschen in Not erfolgen. Für unsere Spenderinnen und Spender sind insbesondere das absichtliche Nichtfasten/das absichtliche Fastenbrechen sowie ein nicht eingehaltener Schwur relevant.

Was ist Fidya?

Fidya (auch Fidja) ist eine Kompensation und bedeutet Ersatzleistung. Nach Mehrheit der Gelehrten muss eine Fidya entrichtet werden, wenn man im Ramadan aus gesundheitlichen Gründen (Altersgründen, chronische Krankheit) nicht fasten kann. Bei kurzfristiger Krankheit werden nur die verpassten Fastentage nachgefastet. Bei der Fidya muss für jeden nicht gefalteten Tag eine arme Person gespeist werden. 

 

Wenn ein Muslim ohne Grund verpasste Fastentage bis zum darauffolgenden Ramadan nicht nachgeholt hat, so muss er zusätzlich zum Nachfasten für jeden verpassten Tag einen Armen speisen.

Wie viel Kaffara muss ich entrichten?

Absichtliches Fastenbrechen

720 Euro

bedeutet 60 zu speisende Arme mit je 12 Euro

Wie viel Kaffara muss ich entrichten?

Nicht gefastete Tage

120 Euro

120 Euro für die Speisung einer Person

Wie viel Fidya muss ich entrichten?

Nicht gefastete Tage

12 Euro

12 Euro für die Speisung einer Person

Was ist die Kaffara, wenn das Fasten im Ramadan absichtlich gebrochen oder gar nicht erst begonnen wurde?

Wenn ohne Grund das Fasten gebrochen wird oder erst gar nicht fastet, obwohl man gesundheitlich in der Lage wäre, so ist der wichtigste Schritt, Allah gegenüber Reue zu zeigen und sich vorzunehmen, dies nie wieder zu tun. Allah ist barmherzig und allvergebend

Die Meinungen der Gelehrten sind bezüglich der Kaffara unterschiedlich. Manche sagen, dass eine Kaffara für jeden nicht gefasteten Tag zu entrichten ist. Nach dieser Meinung muss man auch zwei Monate lang hintereinander fasten. Wer nicht dazu in der Lage ist, sollte für jeden nicht gefasteten Tag 60 Arme speisen. Andere Gelehrte wiederum sagen, dass zusätzlich zur Tauba die nicht gefasteten Tage nachgeholt werden müssen.

Andere wiederum sind der Meinung, dass eine Zahlung der Kaffara nicht verpflichtend ist, sondern die Tauba genügt. 

In jedem Fall empfehlen aber alle, vermehrt freiwillig zu fasten, um die Chance auf Allahs Vergebung zu erhöhen.

Bitte suchen Sie bei Unsicherheiten einen Imam Ihrer Gemeinde und Ihres Vertrauens auf, um mit ihm entsprechend Ihrer Rechtsschule Ihre persönliche Situation zu klären.

Und Allah weiß es am besten. 

Was ist die Kaffara bei einem nicht eingehaltenen Schwur?

Wird ein Schwur/Versprechen vor Allah nicht eingehalten, so muss der Gläubige zehn bedürftige Menschen speisen. Kann sich jemand dies nicht leisten, so fastet dieser stattdessen 3 Tage, mit der Absicht, nie wieder ein Versprechen zu brechen.

Wie wird die Kaffara bei einem nicht eingehaltenen Schwur verwendet?

Die Kaffara kann für Lebensmittel oder Kleidung ausgegeben werden. Islamic Relief Österreich verwendet die Kaffara das ganze Jahr über für Lebensmittelpakete.

Zu beachten ist, dass die vier verschiedenen Rechtsschulen zu diesen Themen unterschiedliche Ansichten vertreten. Bitte frage einen Imam Deines Vertrauens.

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