Abdalla
Abdalla, gerade einmal 13, wirkt älter, als er ist. „Ich bin anders als die meisten. Viele machen sich über mich lustig, aber das macht mir nichts aus.“ Abdalla schaut direkt, seine Lippen bleiben ernst, das Kinn leicht erhoben. Er weiß genau, was es heißt, ohne Vater groß zu werden. „Früher haben wir an einem schönen Ort gelebt. Mein Vater hat viel Zeit mit uns verbracht. Jetzt bleibe ich meist zu Hause.“
Das Zuhause, von dem er spricht, liegt in Hasania Alhambda, einer informellen Siedlung am Rand von Khartum. In der Sonne verwesen Tierkadaver. Neue Mauern markieren Parzellen, auf denen irgendwann Häuser stehen sollen. Dazwischen stehen fertige Lehmhäuser und notdürftig errichtete Hütten aus Holz und Planen. In Hasania Alhambda liegen Verlust und Neubeginn dicht nebeneinander.



