Farah
Farah ist zwölf Jahre alt und stammt aus Baba Amr, einem Stadtteil von Homs in Syrien. Heute lebt sie mit ihrer Familie in einem Flüchtlingscamp im Libanon. „Früher war das Leben fröhlich“, sagt Farah leise, fast flüsternd, als wolle sie nicht gehört werden. Die Zwölfjährige steht neben ihrer Tante Rasha, den Geschwistern und Cousinen. Den Kopf leicht gesenkt, die Arme eng vor dem Körper verschränkt, wirkt sie kleiner, als sie ist.
Ringsum herrscht Leben: Kinder rennen lachend durch das Camp, Frauen klopfen Decken und Matratzen aus, Männer sitzen zusammen und rauchen. Nur Farah bleibt still. Mitten in der offenen Landschaft der Bekaa-Ebene steht sie da, ruhig, fast unbeweglich. Als gehöre sie nicht richtig dazu.



