Musé
10 Jahre alt und lebt mit seiner Mutter Tariku, seinen älteren Schwestern und einer Cousine im Stadtteil Shankila Wenz – einem der unzähligen Armenviertel von Addis Abeba. Ihr Zuhause besteht aus einem winzigen, fensterlosen Raum, kaum zehn Quadratmeter groß. Die Hütte steht schief am Hang, und wenn es regnet, läuft das Wasser in kleinen Bächen durch die Tür. Besonders beim Lernen wird die Enge spürbar: Die Kinder müssen sich abwechseln, denn Platz zum gemeinsamen Arbeiten gibt es kaum. Mit einem Schulheft auf dem Schoß und einem Buch in der Hand erledigen sie ihre Aufgaben nacheinander. In dieser beengten Umgebung verläuft das Leben in kleinen Abschnitten – jeder wartet, bis er an der Reihe ist.



