Rahima
Die siebenjährige Rahima wohnt mit ihrer Mutter Zeynaba und ihrer acht Monate alten Schwester Rahmet im Armenviertel Shankila Wenz in Addis Abeba. Hier, zwischen engen Gassen und Wellblechhütten, neigt sich die große Regenzeit nur langsam dem Ende zu. Die feuchte Kälte zieht durch jede Spalte der kleinen Häuser. Den „Schwarzen Fluss“, dem das Viertel seinen Namen verdankt, kennt hier kaum jemand – doch wenn die Straßen im Regen zu matschigen Strömen werden, scheint kein anderer Name passender. Inmitten dieses graubraunen Chaos steht Rahima in ihrem weißen Lieblingskleid, das sie sorgfältig hochhält – wie eine kleine Prinzessin, die versucht, sich dem Schlamm zu bewahren.



