Gaza Nahost Nothilfe

Humanitäre Not steigt!

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Gaza Nahost Nothilfe

Humanitäre Not steigt

0
Millionen

Menschen benötigen dringend humanitäre Hilfe.

0
%

haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

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Millionen

Menschen sind auf der Flucht.

Dramatische humanitäre Krise in Gaza.

Die anhaltende Eskalation im Gazastreifen stellt die lokale Bevölkerung sowie unsere Hilfsorganisation vor massive Herausforderungen. Seit dem 2. März 2025 ist kein einziger Hilfslieferung mehr im Gazastreifen eingetroffen – weder humanitäre Hilfsgüter noch kommerzielle Lieferungen konnten die Region erreichen.

Aktuell fehlt es an Nahrungsmitteln, Treibstoff und dringend benötigten Medikamenten. Trotz dieser schwierigen Bedingungen ist es uns gelungen, unsere Lebensmittelverteilung im Gazastreifen weiterhin aufrechtzuerhalten. Möglich wurde dies durch die Nutzung vorhandener Vorräte sowie den Einkauf über ein lokales Lieferantennetzwerk.

Doch die Lage spitzt sich weiter zu: Die Vorräte vor Ort werden knapp, und es wird immer schwieriger, essenzielle Güter auf dem lokalen Markt zu beschaffen. Auch wenn wir aktuell noch Hilfsgüter verteilen, ist absehbar, dass uns bald die Lebensmittelreserven ausgehen, falls keine neuen Lieferungen eintreffen.

Parallel setzen wir unsere Arbeit in anderen Bereichen fort – unter anderem mit psychosozialer Unterstützung und Bildungsprojekten, die unabhängig von externen Warenlieferungen sind. Diese Maßnahmen planen wir fortzuführen, solange es die Sicherheitslage zulässt, selbst wenn materielle Ressourcen nicht mehr verfügbar sind.

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Verteilungen bis zum 24.05.2025.

2.274.000

Menschen erhielten medizinische Hilfsmittel
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936.217

Menschen wurden mit sauberem Wasser versorgt
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69.678

Menschen erhielten Matratzen und Decken
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85

Unterkünfte wurden mit Hygienemaßnahmen unterstützt
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13.049

Menschen erhielten medizinische Dienstleistungen
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28.210

Lebensmittelpakete wurden verteilt
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13.604.034

Warme Mahlzeiten wurden ausgegeben
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1.693.962

Menschen erhielten frisches Gemüse
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70.044

Menschen nutzten sanitäre Waschanlagen
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9.924

Lebensmittelgutscheine wurden während des Ramadan 2025 vergeben
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47.826

Menschen bekamen Lebensmittelgutscheine
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1.511.502

Menschen erhielten verzehrfertige Nahrungsmittel
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101.036

Kinder und Frauen erhielten psychosoziale Unterstützung
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68.786

Hygiene-Kits wurden verteilt
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40.608

Menschen erhielten Winterhilfe (Kleidung und Decken)
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In Kooperation mit World Food Programme

57.615.999

Warme Mahlzeiten
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1.297.918

Nahrungsergänzungsmittel
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1.436.862

Verzehrfertige Pakete
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3.895

Festgeschenke zum Ramadan-und Kurbanfest
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700 Tote nach Luftangriffen in Gaza: Waffenstillstand gebrochen

Am 18. März 2025 startete Israel eine Reihe verheerender Luftangriffe im gesamten Gazastreifen, bei denen mehr als 700 Palästinenser getötet und über 900 weitere verletzt wurden. Diese Angriffe erfolgten trotz des offiziell am 19. Januar 2025 begonnenen Waffenstillstands – und nach monatelangen Blockaden, die selbst humanitäre Hilfe vollständig verhinderten.

Die Bombardierungen trafen Gaza mitten im heiligen Monat Ramadan, in den frühen Morgenstunden, als viele Menschen im Gebet oder beim Essen vor Beginn des Fastentags waren. Ganze Familien wurden im Schlaf überrascht, als Bomben die  Wohnhäuser und Notunterkünfte der vertriebenen Menschen zerstörten.

Gaza liegt in Trümmern

Fast alle Häuser, Schulen und Krankenhäuser im Gazastreifen sind zerstört, ganze Stadtviertel wurden dem Erdboden gleichgemacht. Mehr als 50 Millionen Tonnen Trümmerschutt bedecken die Straßen.

Die gesamte Infrastruktur Gazas ist schwer beschädigt. Laut den Vereinten Nationen sind:

  • 69 % aller Gebäude zerstört oder unbewohnbar

  • 94 % der Gesundheitseinrichtungen beschädigt

  • 92 % der Wohnhäuser unbrauchbar

  • 88 % der Schulen betroffen

  • 85 % der Wasser- und Abwassersysteme zerstört

  • 68 % der Straßen unpassierbar

  • 79 % der Moscheen und fast alle Kirchen beschädigt oder vollständig vernichtet

Hunderttausende Menschen sind weiterhin auf der Flucht, leben in provisorischen Zelten – darunter auch Mitarbeitende von Islamic Relief, die selbst alles verloren haben.

Auch die Lebensgrundlagen der Bevölkerung wurden ausgelöscht. Zahlreiche Kinder sind unterernährt, viele von ihnen schweben in akuter Lebensgefahr. Der vollständige Wiederaufbau Gazas wird Jahrzehnte dauern und Milliarden kosten.

Gaza Nothilfe 2024 Hochformat

Hilf jetzt: Millionen Menschen in Gaza kämpfen ums Überleben

Seit fast 500 Tagen erleben die Menschen in Gaza tägliche Angriffe – mit massiven Menschenrechtsverletzungen, gezielter Vertreibung und gezieltem Aushungern der Zivilbevölkerung. Über 61.700 Palästinenser wurden getötet, mehr als 111.700 verletzt und rund 1,9 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben. Der Gazastreifen liegt in Trümmern.

Islamic Relief ist weiterhin mit Teams vor Ort aktiv – in Rafah, Khan Yunis, Deir Al Balah, Zawayda, Gaza-Stadt und Nord-Gaza. Jeden Tag verteilen wir verzehrfertige, warme Mahlzeiten, versorgen Bedürftige mit Hygieneartikeln, sauberem Trinkwasser und bieten psychosoziale Betreuung, insbesondere für Kinder. Bis heute haben wir bereits über 60 Millionen warme Mahlzeiten verteilt.

Doch angesichts des unvorstellbaren Ausmaßes dieser humanitären Katastrophe reicht das nicht aus. Die Menschen in Gaza brauchen weiterhin dringend Unterstützung.

Deine Spende

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Kleidung, Decken & Trinkwasser

gaza nothilfe

65 Euro für lebensnotwendige Güter (Kleidung, Decken und Trinkwasser).

Lebensmittel & Trinkwasser

gaza nothilfe

130 Euro versorgen zwei Familien mit Lebensmitteln und Trinkwasser.

Medizinische Notversorgung

gaza nothilfe

200 Euro für die medizinische Notversorgung von Zivilisten.

FAQs

Stand: 3.3.2025

In den vergangenen 16 Monaten haben anhaltende Angriffe und eine totale Blockade den Gazastreifen zu einem der gefährlichsten und am schwersten zugänglichen Orte der Welt für humanitäre Hilfe gemacht. Trotz dieser extremen Umstände arbeitet Islamic Relief weiterhin unermüdlich in enger Kooperation mit lokalen und internationalen Partnerorganisationen, um täglich lebenswichtige Hilfe zu leisten.

Viele unserer Mitarbeitenden wurden selbst mehrfach aus ihren Häusern vertrieben und haben geliebte Menschen verloren – doch sie helfen weiter.

Seit Oktober 2023 haben wir über 39 Millionen Pfund (rund 47 Millionen Euro) in unseren Hilfseinsatz für Gaza investiert. Dank der großzügigen Unterstützung von Spenderinnen und Spendern weltweit konnten wir Hunderttausende Menschen erreichen.

Wir sind in allen fünf Verwaltungsbezirken Gazas aktiv: Nord-Gaza, Gaza-Stadt, Deir al Balah, Khan Yunis und Rafah.

Unsere laufenden Hilfsmaßnahmen in Gaza konzentrieren sich auf die Bereitstellung verzehrfertiger Lebensmittel, sauberen Trinkwassers, Kleidung, Decken und Hygieneartikel für vertriebene Familien sowie Menschen, deren Häuser zerstört wurden. Gleichzeitig organisieren wir psychosoziale Unterstützung und Schulunterricht für Kinder, führen Reinigungsdienste für bewohnbare Häuser durch und kümmern uns um die physische Rehabilitation verletzter Kinder durch gezielte Physiotherapie. Zusätzlich haben wir mit der Beseitigung von Trümmern begonnen, um sichere Zugänge zu schaffen und die Voraussetzungen für langfristigen Wiederaufbau zu ermöglichen.

Tägliche Versorgung von rund 175.000 Menschen mit Lebensmitteln


Seit Beginn der Krise haben wir mehr als 67 Millionen verzehrfertige, warme Mahlzeiten gekocht und an Familien verteilt – die meisten von ihnen haben weder Lebensmittel noch Kochutensilien oder Gas, um sich selbst zu versorgen. Für viele Familien ist dies die einzige Mahlzeit am Tag. Zu den Mahlzeiten gehören unter anderem Linsensuppe, Bohnen, Reis, Huhn, Humus, Falafel, Auberginen, Fleisch und Kartoffeln.

Wir versorgen monatlich über 35.000 schwangere Frauen, stillende Mütter und Kleinkinder mit nährstoffreichen Nahrungsergänzungsmitteln auf Lipidbasis (LNS). Dieses innovative Produkt liefert hochkonzentrierte Energie, Proteine, Mikronährstoffe und essenzielle Fettsäuren, um Mangelernährung frühzeitig zu bekämpfen.

Zweimal im Monat erhalten dieselben Familien zusätzlich verzehrfertige Lebensmittelpakete. Bisher haben wir mehr als 263.000 Pakete mit frischem Gemüse – darunter Tomaten, Kartoffeln, Gurken, Zitronen, Zwiebeln, Paprika, Knoblauch, Auberginen, Kohlköpfe und Früchte – sowie über 28.000 Pakete mit Trockenprodukten wie Nudeln, Reis, Tomatenmark, Pflanzenöl und Konserven mit Bohnen, Fleisch und Fisch verteilt.

Zusätzlich wurden über 4.000 Lebensmittelgutscheine im Wert von jeweils etwa 32 Pfund (knapp 40 Euro) ausgegeben, damit Familien selbst Lebensmittel in lokalen Geschäften kaufen können.

Unsere Qurbani-Verteilung 2024 hat 24.000 Haushalte mit Fleisch versorgt.

Psychosoziale Unterstützung und Bildung für Kinder


Mehr als 100.000 vertriebene Kinder nahmen an unseren abwechslungsreichen, kreativen Aktivitäten teil, die helfen sollen, Traumata und Stress der Vertreibung zu verarbeiten. Durch Spieltherapie, Kunst und Musik erleben sie Momente von Normalität, Sicherheit und Stabilität.

Wir schaffen geschützte Räume, in denen Kinder mit Gleichaltrigen interagieren und in einem festen Rahmen spielen können.

Da viele Kinder seit über einem Jahr keine Schule besuchen konnten, unterstützen wir informelle Bildungsangebote wie Lesen-, Schreiben- und Rechenkurse – vor allem für Kinder der Klassen 1 bis 6.

Verbesserung der Wasser-, Sanitär- und Hygienesituation (WASH)


Angesichts der stark beschädigten Wasserinfrastruktur versorgen wir aktuell durchschnittlich 110.000 Menschen täglich mit Trinkwasser.

In 67 Unterkünften in Zentral-Gaza und Khan Yunis haben wir sanitäre Anlagen installiert, von denen rund 70.000 Menschen profitieren.

Zudem erhielten etwa 64.000 Familien Hygienepakete und Non-Food-Artikel, darunter Seife, Zahnbürsten, Zahnpasta, Shampoo, Rasierschaum, Windeln, Handtücher, Damenbinden sowie Hygieneprodukte für Frauen und Mädchen.

Wir stellen außerdem Reinigungsdienste und Hygieneartikel für 85 Unterkünfte bereit, in denen vertriebene Familien leben.

Unterstützung von Gesundheitseinrichtungen


Wir haben eine mobile Gesundheitsstation unterstützt, die täglich etwa 12.000 Menschen mit Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern versorgt.

Bereits zu Beginn der Krise haben wir 2,2 Millionen medizinische Hilfsgüter verteilt, um Krankenhäuser und Kliniken bei der Versorgung verletzter Zivilisten zu unterstützen.

Patenschaften für Waisenkinder


Aufgrund des enormen Bedarfs haben wir unser Patenschaftsprogramm erweitert. Islamic Relief unterstützt inzwischen die Familien von über 18.000 Waisenkindern im Gazastreifen – mit monatlichen Zuwendungen für Hilfsgüter, Unterkunft oder grundlegende Versorgung.

Verteilung weiterer lebenswichtiger Hilfsgüter


Wir haben an mehr als 66.000 vertriebene Familien Decken, Matratzen und Küchensets verteilt – insbesondere vor dem Winter.

Zum Ramadan- und Opferfest haben wir zusätzlich 3.895 Kinder mit Kleidung und Geschenken versorgt, um ihnen trotz der Notlage ein Stück Freude zu schenken.

Um wirksame Hilfe leisten zu können, arbeitet das Team von Islamic Relief in Gaza eng mit lokalen und internationalen Partnern zusammen.

Wie in vielen Krisensituationen stehen dabei vor allem lokale Helferinnen und Helfer sowie gemeindebasierte Organisationen an vorderster Front. Islamic Relief ist seit über 25 Jahren im Gazastreifen aktiv und pflegt langjährige Kooperationen mit zahlreichen palästinensischen Partnerorganisationen. Aktuell arbeiten wir im Rahmen dieser Krise eng mit sechs lokalen Partnern, die in verschiedenen Regionen Gazas tätig sind, um unsere täglichen Verteilungen und humanitären Maßnahmen umzusetzen.

Neben lokalen Kooperationen ist auch die Zusammenarbeit mit internationalen Akteuren ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit. Unsere bedeutendste internationale Partnerschaft besteht mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme – WFP), dessen größter NGO-Partner in Gaza Islamic Relief mittlerweile ist.

Im Rahmen dieser Partnerschaft – die seit Anfang 2024 besteht – konnten wir gemeinsam:

  • täglich rund 175.000 Menschen mit Lebensmitteln versorgen,

  • über 55 Millionen warme Mahlzeiten an vertriebene Familien in überfüllten Notunterkünften kochen und verteilen,

  • monatlich über 35.000 gefährdete Kleinkinder sowie schwangere und stillende Frauen mit Lipid-basierten Nahrungsergänzungsmitteln (LNS) versorgen,

  • und zweimal im Monat Lebensmittelpakete an 27.000 Familien verteilen.

Diese Zusammenarbeit ermöglicht es uns, unsere Hilfsmaßnahmen in einem bislang nie dagewesenen Umfang durchzuführen und dort anzusetzen, wo die Not am größten ist.

Die Lage vor Ort bleibt unsicher, weshalb wir unsere Programme kontinuierlich an die aktuellen Bedingungen und Bedürfnisse anpassen. Der Bedarf an sofortiger humanitärer Hilfe ist weiterhin enormHunderttausende Familien leben noch immer in Zelten und haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Deshalb liegt unser Schwerpunkt aktuell auf der akuten Nothilfe, einschließlich der Verteilung von Lebensmitteln, Trinkwasser und weiteren überlebenswichtigen Gütern.

Gleichzeitig haben wir mit ersten Wiederaufbaumaßnahmen begonnen, darunter Trümmerbeseitigung und die physische Rehabilitation verletzter Kinder.

Für den Fall, dass der Waffenstillstand Bestand hat, haben wir einen frühzeitigen Wiederaufbauplan in Höhe von 60 Millionen Pfund (rund 72 Millionen Euro) entwickelt. Dieser Plan soll unsere Arbeit in den kommenden 18 Monaten strukturieren und die Menschen in Gaza dabei unterstützen, wieder mehr Eigenständigkeit und Stabilität zu erlangen.

Zu den zentralen Maßnahmen gehören:

  • Reparatur leicht beschädigter Häuser, Schulen und Krankenhäuser, mit Fokus auf Gebäude, die schnell wieder nutzbar gemacht werden können.

  • Aufbau von Rehabilitationszentren für Kinder und Erwachsene mit schweren Verletzungen oder Behinderungen.

  • Übergangsunterkünfte für obdachlose Familien, ergänzt durch Küchensets und solarbetriebene Energiesysteme.

  • Schaffung bezahlter Arbeitsplätze – z. B. für Trümmerbeseitigung, im Gesundheitswesen oder in der Landwirtschaft – zur Einkommenssicherung und wirtschaftlichen Stabilisierung.

  • Unterstützung von Schulkindern durch Lernpakete, Schultaschen und die Ausstattung beschädigter Schulen mit Möbeln und Materialien.

  • Stärkung des Gesundheitssystems, insbesondere durch medizinisches Material und gezielte Unterstützung für Frauen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen.

  • Direkte Bargeldhilfe, damit Familien lokal einkaufen und selbstbestimmt ihren dringendsten Bedarf decken können.

Wir wissen, dass die Folgen dieser Krise generationenübergreifend spürbar sein werden – und wir sind entschlossen, die Menschen in Gaza so lange wie nötig zu begleiten und zu unterstützen.

Islamic Relief hat über viele Jahre hinweg bedeutende Entwicklungsprojekte im Gazastreifen durchgeführt, bevor sie infolge der aktuellen Krise vorübergehend ausgesetzt wurden. Aufgrund der dramatischen Lage liegt unser Fokus derzeit auf akuter Nothilfe – doch wir hoffen, diese wichtigen Programme so bald wie möglich wieder aufzunehmen, sobald sich die Lage stabilisiert.

In der Vergangenheit haben wir unter anderem folgende nachhaltige Entwicklungsmaßnahmen umgesetzt:

Unsere gemeinwesenorientierte Jugendarbeit unterstützte junge Menschen angesichts der steigenden Jugendarbeitslosigkeit dabei, den Einstieg ins Berufsleben zu finden, ein stabiles Einkommen zu sichern und ihren Lebensstandard zu verbessern. Mit islamisch orientierten Mikrofinanzzuschüssen förderten wir junge Unternehmer, die mit Unterstützung durch Schulungen, Coaching und Mentoring eigene Kleinstunternehmen aufbauten. Zusätzlich schufen wir Lehrstellen, Praktikumsplätze und verbesserten den Zugang zu hochwertiger technischer und beruflicher Bildung mit dem Ziel, das Potenzial junger Menschen voll zu entfalten.

Da wir Bildung als Schlüssel für eine bessere Zukunft betrachten, investierten wir stark in den Bildungsbereich: Wir verbesserten Lernumgebungen in Kindergärten und Grundschulen, bildeten Lehrkräfte fort, boten Beratungsdienste für Kinder an und ermöglichten Kindern mit Behinderungen den Zugang zu Bildungseinrichtungen. Darüber hinaus optimierten wir die Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung an Schulen.

Ein weiteres Beispiel waren unsere Lernclubs, die durch praxisnahe, kreative Lehrmethoden Kinder dabei unterstützten, konstruktive Lösungen für Herausforderungen in ihrer Gemeinschaft zu entwickeln.

In den vergangenen 15 Monaten kam es zu den schlimmsten Angriffen auf humanitäre Helfer seit Jahrzehnten. Mindestens 385 Mitarbeitende von Hilfsorganisationen sowie Hunderte medizinische Fachkräfte wurden getötet eine verheerende Bilanz.

Wir sind zutiefst erleichtert, dass bislang keine Mitarbeiter von Islamic Relief ums Leben gekommen sind. Dennoch wurden mehrere Familienangehörige unserer Teammitglieder darunter Ehepartner und Kinder durch Bombenangriffe getötet oder verletzt. Alle Mitarbeitenden und ihre Kinder mussten aus ihren Häusern fliehen, oft mehrfach, während sie gleichzeitig unermüdlich daran arbeiteten, lebensrettende Hilfe für die Bevölkerung zu leisten.

Unser Büro in Gaza-Stadt wurde bereits zu Beginn des Krieges schwer beschädigt, als Luftangriffe in unmittelbarer Nähe stattfanden zu einem Zeitpunkt, an dem unser Team gerade Hilfsgüter an Zivilisten verteilte. Zudem wurden Notunterkünfte, in die wir Hilfslieferungen gebracht hatten, Ziel tödlicher Angriffe.

Auch unsere Mitarbeitenden brauchen Hilfe. Deshalb haben wir uns dazu verpflichtet, ihnen gezielte Unterstützung zukommen zu lassen, darunter:

  • zusätzliche finanzielle Hilfe zur Deckung von Miet- und Gesundheitskosten,

  • Zugang zu psychosozialer Betreuung,

  • vorübergehende Unterkünfte für ihre Familien,

  • sowie Reparaturen an beschädigten Arbeitsplätzen, damit sie ihre Arbeit sicher fortsetzen können.

Unsere Teams leisten Tag für Tag Außergewöhnliches oft unter Lebensgefahr. Es ist unsere Verantwortung, auch ihnen beizustehen.

Der Großteil der Hilfsgüter, die wir während der Krise verteilt haben, wurde über kommerzielle Anbieter in den Gazastreifen gebracht. Sobald sich die Hilfsgüter im Land befinden, werden sie von Islamic Relief beschafft und verteilt. Zusätzlich übernehmen wir auch die Verteilung von Hilfsgütern, die über UN-Transporte nach Gaza gelangen.

Im vergangenen Jahr konnten wir auch eine kleinere Menge an Hilfsgütern selbst ins Land bringen. Dazu gehörten Lastwagen aus Jordanien, beladen mit Winterkleidung und Hygieneartikeln wie Damenbinden und Windeln, sowie Lastwagen aus Ägypten mit Decken und Lebensmittelpaketen.

Jetzt, da ein Waffenstillstand in Kraft ist, erreichen zunehmend mehr Hilfslieferungen den Gazastreifen – vor allem über die Grenzübergänge Kerem Shalom (Karem Abu Salem) und Erez. Deshalb konzentrieren wir uns derzeit auf diese Einfuhrwege, um unsere Hilfsmaßnahmen gezielt auszuweiten.

Gleichzeitig prüfen wir weitere Optionen für zusätzliche Lieferungen über Ägypten und setzen alles daran, in den kommenden Wochen auch dort Hilfsgüter einzuführen.

Ja, Islamic Relief setzt auch Bargeldhilfe als Teil der humanitären Unterstützung im Gazastreifen ein – besonders dann, wenn sie sinnvoll und umsetzbar ist. Bargeldhilfen gelten in der Nothilfe als sehr wirkungsvoll, da sie es den Betroffenen ermöglichen, gezielt das zu kaufen, was sie am dringendsten benötigen, und gleichzeitig die lokalen Märkte stärken.

Zu Beginn der Eskalation haben wir im Rahmen unserer Soforthilfe Lebensmittelgutscheine sowie über unser Waisenpatenschaftsprogramm Bargeld an bedürftige Familien verteilt.

Allerdings führten anhaltende Liquiditätsprobleme und Einschränkungen im Bankensystem Gazas dazu, dass wir während eines Großteils der Krise den Fokus auf die direkte Verteilung von Lebensmitteln und Hilfsgütern gelegt haben.

Mit dem derzeit bestehenden Waffenstillstand hoffen wir jedoch, die Bargeldverteilung ausweiten zu können. Unser Plan für den frühzeitigen Wiederaufbau sieht vor, dass Familien Bargeld erhalten, um sich in lokalen Geschäften selbst mit dem Nötigsten versorgen zu können – ein wichtiger Schritt hin zu mehr Würde, Selbstbestimmung und lokaler Resilienz.

Unser langfristiges Waisenpatenschaftsprogramm stellt regelmäßige Bargeldhilfen für verwaiste Kinder und Jugendliche* bereit. Diese Mittel helfen den Kindern, Nahrung, Unterkunft, Bildung, medizinische Versorgung und weitere lebensnotwendige Leistungen zu erhalten.

Angesichts der extremen humanitären Notlage haben wir unser Waisenprogramm im Jahr 2024 nahezu verdoppelt. Aktuell unterstützen wir mehr als 18.000 Waisenkinder im Gazastreifen – ein Ausdruck der Solidarität unserer Unterstützerinnen und Unterstützer weltweit.

Mit tiefem Schmerz müssen wir berichten, dass Dutzende unserer unterstützten Waisenkinder seit Oktober 2023 bei Angriffen getötet wurden – einige von ihnen waren gerade einmal fünf Jahre alt. Auch viele Vormünder, die Teil des Programms waren, kamen ums Leben, sodass zahlreiche Kinder nun vollkommen allein zurückgeblieben sind.

Die Auszahlung der Gelder war während der Krise eine große Herausforderung: Liquiditätsengpässe und der faktische Zusammenbruch des Bankensystems in Gaza erschwerten direkte Überweisungen erheblich. Um dennoch Unterstützung zu ermöglichen, haben wir auf das Zahlungssystem des Welternährungsprogramms (WFP) zurückgegriffen. Über dieses erhielten Familien einen SMS-Code, mit dem sie in funktionierenden Supermärkten Geld abheben konnten, sobald es möglich war.

Wir wissen, dass mindestens 85 % der teilnehmenden Familien das Geld erfolgreich einlösen konnten. Mit dem derzeitigen Waffenstillstand hoffen wir, dass Bargeldüberweisungen künftig wieder verlässlicher durchgeführt werden können.

*Islamic Relief beginnt Patenschaften für Waisenkinder unter 18 Jahren. Die Unterstützung wird jedoch fortgeführt, solange die Kinder noch in Ausbildung sind – auch über das 18. Lebensjahr hinaus.

Die Verwaltungskosten von Islamic Relief sind weltweit einheitlich geregelt – auch für den Einsatz in Gaza. Von jedem gespendeten Euro fließen etwa 87 Cent direkt in die konkrete Hilfe für Menschen in Not.

Die verbleibenden 13 Cent werden für unerlässliche Ausgaben wie Verwaltung, Projektkoordination und Mittelbeschaffung verwendet. Diese Kosten sind notwendig, um sicherzustellen, dass:

  • Hilfsgüter effizient beschafft und verteilt werden können

  • Spenden verantwortungsvoll und transparent verwaltet werden

  • und durch professionelle Mittelbeschaffung zusätzliche Ressourcen mobilisiert werden, um noch mehr Menschen zu erreichen.

Unser Ziel ist es, möglichst viel Wirkung mit jedem Euro zu erzielen, ohne dabei an Qualität, Rechenschaft oder Effizienz zu sparen.

Zakat darf auch für Nothilfe gespendet werden, notleidende Zivilisten wie die Menschen in Gaza gehören zu den Rightholdern, die ein Anrecht auf Zakat haben.

Wir überweisen direkt an unsere Partner und alles wird derzeit elektronisch abgewickelt, sodass keine Auszahlungen erforderlich sind.

Islamic Relief sieht mit großer Sorge einer drohenden, langfristigen humanitären Katastrophe entgegen und appelliert an alle Beteiligten, das humanitäre Völkerrecht zu achten und sicheren Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen.

Jede weitere Eskalation wird nur noch mehr Opfer fordern und die Menschen über Generationen hinweg traumatisieren. Humanitäre Helferinnen und Helfer müssen sicheren Zugang zum Gazastreifen erhalten, um der Zivilbevölkerung, insbesondere Frauen, Kindern, älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen, lebenswichtige Güter und medizinische Hilfsmittel bereitstellen zu können.

Humanitäre Hilfe basiert auf den Grundsätzen der Menschlichkeit, Neutralität und Unparteilichkeit. Das humanitäre Mandat verpflichtet Hilfsorganisationen dazu, Menschen in Konflikt- und Krisengebieten unabhängig von Herkunft, Religion oder Weltanschauung zu unterstützen, einzig und allein auf Basis ihrer akuten Notlage.

Diese Prinzipien sind verbindlich. Ihre Missachtung ist nicht hinnehmbar.

Islamic Relief ist seit über 25 Jahren im Gazastreifen tätig und gehört damit zu den am längsten aktiven internationalen Hilfsorganisationen vor Ort. Allein im Jahr 2023 konnten wir über 1 Million Menschen in Gaza unterstützen mit Nothilfe, medizinischer Versorgung, psychosozialer Betreuung und langfristiger Entwicklungsarbeit.

Unsere Arbeit basiert auf einem starken Netzwerk lokaler Partnerorganisationen, die einen Großteil der Hilfsmaßnahmen, insbesondere Verteilungen von Hilfsgütern, direkt umsetzen.

Aktuell besteht unser Koordinationsteam in Gaza aus 13 festangestellten Mitarbeitenden, allesamt Palästinenserinnen und Palästinenser, die die humanitären Programme planen, steuern und überwachen. Trotz der extrem schwierigen Lage leisten sie täglich lebensrettende Arbeit für ihre eigene Gemeinschaft.

In einer Ausnahmesituation wie der aktuellen Krise im Gazastreifen, die nun seit über 15 Monaten andauert, ist es extrem herausfordernd, umfassende Wirkungsanalysen im gewohnten Umfang durchzuführen. Dennoch verfügt Islamic Relief über ein erfahrenes Team und spezialisiertes Fachwissen in den Bereichen Monitoring, Evaluation, Rechenschaftspflicht und Lernen (MEAL).

Wo immer es die Lage zulässt, führen wir nach Hilfsgüterverteilungen ein gezieltes Monitoring durch, um zu erheben, ob die Menschen mit der Hilfe zufrieden sind und ob sie ihre dringendsten Bedürfnisse damit decken konnten.

Ein weiterer zentraler Bestandteil unserer Arbeit ist die Möglichkeit für Empfänger, aktiv Feedback zu geben und Bedenken zu äußern. Diese Rückmeldungen sind für uns essentiell, um unsere Programme gezielt anzupassen und kontinuierlich zu verbessern.

Sobald sich die Sicherheitslage weiter stabilisiert und der Waffenstillstand anhält, planen wir, unsere Monitoring- und Evaluierungsaktivitäten deutlich auszuweiten, um die Langzeitwirkung unserer Hilfsmaßnahmen noch systematischer zu erfassen.

Unser Hilfseinsatz wird von lokalen Hilfskräften ausgeführt. Wir vermitteln keine Hilfskräfte aus dem Ausland. Die Betreuung von internationalen Einsatzkräften ist aktuell auch für viele andere Hilfsorganisationen nicht möglich.

Da die Menschen in Gaza ständig auf der Flucht sind und auch unser Projektbüro betroffen ist, liegen uns derzeit leider keine aktuellen Informationen über das Wohlergehen der Waisenkinder in unserem Programm vor.

Wir wissen momentan nicht, wo sich viele der Kinder aufhalten, um uns – wie sonst üblich – nach ihrem Befinden zu erkundigen.

Unser Team ist intensiv darum bemüht, über das Islamic Relief-Team vor Ort verlässliche Auskünfte zu den von unseren Spenderinnen und Spendern unterstützten Waisenkindern zu erhalten.

Sobald sich die Lage stabilisiert und wir wieder Zugang zu verlässlichen Informationen haben, werden wir alle Patinnen und Paten darüber informieren, wie es ihrem Patenkind in Gaza geht.

Wir bitten herzlich um Verständnis für diese sehr schwierige und auch für uns schmerzhafte Situation.

Ihre Spende kommt an.
Die Spenden werden verwendet, um Hilfsgüter einzukaufen und an die Bedürftigen zu verteilen.

Wenn Sie Ihr Waisenkind in Gaza mit einer zusätzlichen Geldspende unterstützen möchten, müssen wir Sie leider informieren, dass dies derzeit nicht möglich ist, da wir momentan nicht wissen, wo sich viele unserer Waisenkinder aufhalten.

Sobald wir zuverlässige Informationen erhalten, werden wir Ihnen selbstverständlich eine Rückmeldung zu Ihrem Waisenkind geben.

Wir bitten Allah darum, dass die Betroffenen bald wieder in Sicherheit sind und wir den gewohnten Kontakt zu unseren Waisenfamilien wieder aufnehmen können.

Als Islamic Relief sind wir auf die Informationen unserer lokalen Helferinnen und Helfer sowie des Islamic Relief-Regionalbüros vor Ort angewiesen.

Wir stehen seit Beginn der Krise im engen Austausch mit anderen Hilfsorganisationen sowie mit unserem internationalen Netzwerk.

Unser Spendenaufruf wurde erst gestartet, nachdem wir alle notwendigen Auskünfte und Einschätzungen aus der Region erhalten hatten.

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